Wenn die Füsse…(2)

...Zugang zum Herz geben.

Im letzten Blog war die Rede von den Füssen. Also für mich ist das der Alltag, denn ich kümmere mich als Pflegefachfrau um die Füsse von Diabetikern, Nägel schneiden, Hornhaut und Warzen entfernen…..
Und da, in diesem grossen weissen Sessel, öffnen sich oft die Herzen. Das erlaubt mir, mit meinem Freund dem Heiligen Geist, das Leben weiterzugeben.

Während Corona, hat ein Patient, den ich schon mehrmals gepflegt habe, über seine Ängste gesprochen. Er geht nicht mehr zur Messe und zieht sich immer mehr zurück. Ich höre ihm zu und stelle ihm einige Fragen. Als ich mit der Fusspflege fertig bin, getraue ich mich. Ich erzähle ihm, dass ich gläubig bin und biete ihm an für ihn zu beten. Er ist einverstanden.
Mit einfachen Worten bitte ich Jesus, dass er sich diesem Mann offenbart, ihn mit seinem Frieden erfüllt und er seine Gegenwart erfahren darf. Am Schluss dieses kurzen Gebets hat er Tränen in den Augen und sagt mir: «Man hat noch nie für mich gebetet…..».

Ein anderer Patient kommt sehr aufgebracht in die Behandlung wegen einem Terminproblem für welches wir nicht verantwortlich waren. Mein erster Gedanke war ihn zurechtzuweisen, doch das beginnende Ulkus unter einer grossen Warze und das damit verbundene Problem machten mir Sorgen. Also schwieg ich um das wenige der geschaffenen Beziehung aufrecht zu erhalten. Wegen einer schlechten Erfahrung in der Vergangenheit ist er sehr zurückhaltend gegenüber dem Skalpell, was ich aber in dieser Situation benützen muss. Ich schicke ein leises Stossgebet zum Himmel, denn zwischen dem mürrischen Charakter und dem Zustand des Fusses brauche ich Fingerspitzengefühl und Weisheit.
Erstes Wunder: er ist einverstanden, dass ich ihn pflege und akzeptiert einen weiteren Termin in ein paar Wochen für regelmässige Nachkontrollen. Dieser mürrische Mann wird über Monate hinweg, durch die Fusspflege langsam milder. So dass er mir eines Tages ein Aquarell-Set schenkt. Denn als ich mich für ihn interessierte, habe ich entdeckt dass er Maler war.
Und das zweite Wunder: die Wunde ist geheilt!

Bei einer anderen Gelegenheit frage ich eine meiner Patientinnen wie es ihr geht. „Es geht“ antwortet sie. Ich habe das Gefühl, dass es ihr nicht so gut geht. „Geht es oder geht es nicht so gut?“ frage ich zurück. Sie wartet bis sie im Behandlungsraum ist um mir zu erzählen, dass ihr Sohn am Tag zuvor einen Tauchunfall hatte. Man hat den Körper bis jetzt noch nicht gefunden. Bewegt höre ich zu. Ich weiss, dass sie einen katholischen Hintergrund hat und biete ihr an für sie zu beten. Ich bete, dass man den Körper ihres Sohnes schnell findet und dass Gott diese Patientin umgibt. Beim nächsten Termin erfahre ich, dass der Köper noch am gleichen Abend gefunden wurde. Für sie war das ein Wunder. So hat sie sich von ihm verabschieden und ihr Trauerprozess beginnen können.

Liebe Freunde, ich segne euch im Namen Jesu, dass eure Beziehung zum Heiligen Geist und eure Anteilnahme sich entwickeln und durch eure Pflege, was immer es auch ist, ihr ein Träger oder eine Trägerin seines Lebens seid!

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